Nördlicher Wasserstamm

Es war noch dunkel als man die ersten Einwohner des Stammes durch den Schnee laufen hörte. Die Jäger machten sich wohl bereit für eine Jagt. Seichte goldene Streifen zeigten sich am Himmel und es dauerte nicht lange bis es hell wurde. Die Sonne erwachte und mit ihr, die restlichen Menschen. Es war ein normaler Morgen im Nördlichen Wasserstamm, viele arbeiteten schon fleissig und der Ort erhallte mit Stimmen. Alle waren schon wach. Ausser eine. ''Neka! Steh auf!'' Raunte die Stimme einer Mutter die ihr Kind zu wecken versuchte. Als dieses sich regte seuftzte die Mutter. ''Du kommst noch zu spät zum Unterricht!'' Das Mädchen raffte sich auf, ihre Pechschwarzen Haare bedeckten einen Grossteil ihres Gesichtes. ''Ja, ja ist ja gut..'' Gähnte der Teenager und streckte sich ausgiebig. Als sie ihre Lider aufschlug blitzten ihre Nachthimmelblauen Augen auf. Sie sah sich um und merkte wie ihre Mutter vom anderen Ende des Raumes auf sie zulief, mit Klamotten in ihren Händen. ''Hier. Beeil dich!'' Sagte die Frau und liess den Berg über dem Kopf des Mädchens fallen. ''Das ist schon das vierte mal diese Woche, dass du zu spät kommst.'' Beschwerte sich die Mutter und sah zu dem Mädchen hinab. Neka hingegen sah sie nur wütend an. ''Ist ja gut! Meine Güte ich weiss! Ich weiss es ja!!'' Gab sie zurück und sprang auf. Die Mutter schüttelte den Kopf. Neka schmiss sich in ihre Kleidung und sprang auf. Die Mutter kannte ihre Tochter so nicht. Wusste aber, dass diese viel durchgemacht hatte in letzter Zeit und liess ihr deswegen ihren Freiraum. Neka stürmte ohne ein weiteres Wort zu sagen aus dem Haus und geradewegs zu ihrem Unterricht. Sie bemerkte garnicht wie sie an ihrem Bruder, der sie gegrüsst hatte, vorbeisauste und ihn ohne weiteres sprachlos stehenliess. Ikana, so der name der Lehrerin, war eine Meisterin in der Kunde des Heilens von Menschen. Sie lehrte alle Mädchen des Stammes diese uralte Tradition, die in Ikana's Unterricht aber an einer hölzernen Puppe ausgeübt wurde. Als diese und ihre Lehrlinge schon lang mit dem Lernen begonnen hatte stürmte das Mädchen hinein. ''E.. entschuldigung..'' Sagte sie verlegen als sie einen heruntergefallenen Sper aufhob. ''Ist gut... setz' dich einfach zu uns.'' Sagte die verständnisvolle Dame, denn auch sie wusste von dem Ereignis und wollte Neka nicht zu sehr unter Druck setzen. Als Neka näher kam sah sie, dass zwei Mädchen tuschelten. Es konnte ja wiedermal nur um sie gehen. Oh, dieser Tag fing ja gut an. ''Nundenn-'' Die Stimme der Frau riss das Mädchen aus ihren Gedanken und sie setzte sich nieder. ''- wer von euch kann mir sagen wieso man immer nur sauberes Wasser zum Heilen benutzen sollte?'' Neka verdrehte die Augen. Sie wollte nicht hier sein. Wieso auch? Sie konnte sowieso nicht sonderlich gut heilen... Nahezu überhaupt nicht... mehr. Alles wurde ihr genommen, sie war mal so gut darin zu heilen, einer der besten ihrer Klasse, nicht das sie es bereue ihre Kräfte geoftert zu haben aber es wurde immer unerträglicher. Hier wurde sie nur geärgert. Dabei konnte sie doch nichts dafür... Neka versank in Gedanken, noch einmal spielte sich das horrorszenario vor ihren Augen ab. Diese ganzen Flammen, die Schreie, das Blut... und dann... ihr Bruder. Wie er gar leblos auf dem Boden lag. Wie sie ihm nicht helfen konnte und wie- ''Willst du es mal probieren?'' hörte sie eine Stimme ganz leise und gedämpft im Hintergrund. Darauf folgte ein stechender Schmerz der sie wieder in die Realität zurückholte. Sie sah um sich und merkte, dass ihre Sitznachbarin ihr den Ellenbogen in die Rippe gestochen hatte. ''He! Was soll da-'' Doch dann wurde sie von Ikana Unterbrochen. ''Neka! Ich hatte dich gefragt ob du uns mal zeigen möchtest wie man eine Brandwunde heilt.'' Neka kratzte sich am Hals. ''Nunja...'' ''Sie kann es doch eh nicht!'' Hallte es vom Hals eines der Mädchen worauf ein paar andere lachten. Neka riss die Augen auf. ''Ruhe!'' Befahl die Leherein. Sollte Neka sich DAS gefallen lassen? Nein... Das war sicher. Sie kniff die Augen zusammen und stand auf, dem Mädchen einen bösen und drohenden Blick zuwerfend. Sie ließ sich neben der Frau nieder und begann langsam das Wasser in die Luft schweben zu lassen. Man merkte, dass sie Probleme hatte; das Wasser zitterte in der Luft und sie konnte es kaum zusammenhalten. ''Komm schon... du schaffst es.'' Sprach ihr Ikana zu und lächelte. Dies gab dem Mädchen etwas Vertrauen in sich selber und sie schaffte es das Wasser um ihre Hände zu legen. Langsam liess sie diese sinken und auf der Holzpuppe aufkommen. Diese hatte eine verbrannte Stelle und diese galt es zu heilen, oder es zumindest zu versuchen. Ein paar Momente vergingen und dem Mädchen schwand so langsam der Mut. Als die anderen dann auch noch anfingen zu kichern reichte es ihr. Sie liess das Wasser fallen; anschliessend rannte sie aus dem Gebäude. Tränen begannen sich am Lid entlang zu bahnen. Sie schlurzte und verkroch sich hinter eines der Häuser. Wieso konnte sie nicht stark bleiben?! Wieso musste sie immer davonrennen. Sie wusste doch selbst, dass sie damals das Richtige getan hatte. Ohne ihr Opfer wäre ihr Bruder vielleicht tot! Sie hatte das Richtige getan. Wieso konnte das keiner von ihnen sehen? Auf die Gefahr hin entdeckt zu werden, raffte sie sich auf und wollte gerade loslaufen als sie unsanft gegen etwas lief. Sie torkelte einen Schritt zurück und sah auf. Es war ihr Bruder Suluk gewesen! ''Was willst du hier?!'' Schnappte sie. ''Das könnte ich Dich genauso gut fragen! Ich hab gesehen wie du wiedermal abgedampft bist und wollte Mutter fragen was passiert ist. Sie bat mich dir zu folgen.'' Neka verdrehte ihre Augen. ''Wunderbar...'' Suluk sah sie streng, jedoch besorgt an. ''Du weisst doch, dass das Training wichtig für dich ist!'' Das Mädchen öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch es kam nichts. Ihr Bruder sah sie verwundert an. Er hatte mit einer schnippischen Antwort gerechnet. ''Was denn?!'' Fauchte er. Doch staddessen liess sie sich um ihn fallen und begann bitter zu schlurzen. Dem Mann lief ein Schauer über den Rücken. ''Sie haben es wieder getan...'' stammelte die kleine Schwester und drückte ihren Bruder feste. Suluk kannte seine Schwester immer als stark und selbstbewusst. Er hatte sie selten weinen gesehen und wusste im ersten Moment nicht so recht wie ihm geschah. Doch was er wusste war, wieso die andern Mädchen im Stamm seine Schwester ärgerten. Er wusste wie stolz und eingebildet sie früher auf andere wirkte weil sie eine so gute Heilerin gewesen war. Da sie nun nicht mehr heilen konnte war sie nun wie ein gefundenes Fressen für die anderen. Es musste ihr ganz schon zusetzen, naja um ehrlich zu sein, man konnte es ihr ansehen. Sie war auch viel stiller gewesen als sonst. Er und Mutter dachten es wäre nur eine Phase, doch diese Phase zog sich schon mehrere Wochen. Er konnte sie verstehen. ''Hey.. das wird schonwieder...'' Er streichelte ihren Kopf sanft. Neka hob ihren Kopf und sah ihn mit ihren gläsernen Augen an. Die weisse Strähne in ihrem Haar... An diesen Anblick musste Suluk sich wahrlich erst noch gewöhnen. Aber er war stolz auf sie. Denn sie war es gewesen, die die Geister angefleht hatte ihm zu helfen als er tagelang bewusstlos gewesen war nachdem einer der Feuernation und sein ungerüm an Rhinokomodor ihn so zugerichtet hatten. Sie gab ein Teil ihres Lebens und ein grossteil ihres Bändigens für ihn, dafür würde er ihr ewig dankbar sein. Er lächelte sie an. Sie erwiederte es. ''Denkst du wirklich?'' Suluk nickte und schloss seine Arme auch um sie. Ein paar Minuten vergingen und der grosse Bruder hatte eine Idee wie er seine kleine Schwester wieder aufheitern konnte. ''Hey hast du Lust Kanu zu fahren? Da ich Dich suchen sollte sind die andern ohne mich Jagen gefahren und mein Kanu steht noch. ''Au ja!'' Meinte die Bändigerin und so machten sich die beiden auf den Weg zum Wasser wo dann auch das Kanu stand. Kurz nachdem beide sassen paddelten sie los. Es war schön mal wieder Zeit miteinander zu verbringen. Suluk war ein wichtiger Mann in dem Stamm und hatte daher nicht sonderlich oft Zeit für so etwas. Sie führten ein langes Gespräch und Stunde um Stunde vergang. Langsam machten sich die beiden wieder auf den Weg nach Hause. Neka sah einen Jungen gespannt vor ihrem Haus stehen. Sie konnte erst nicht erkennen wer es war doch als sie näher kamen und ein Polarbärhund zu dem Jungen gelaufen kam wusste sie um wen es sich handelte und sie wusste ebenso das es wohl das war mit der gemeinsamen Zeit mit ihrem Bruder. Schmollend lief sie neben ihrem Bruder her und wartete darauf, dass einer der beiden als erstes etwas von sich gab. Den gesehen hatten sie sich definitiv. Und so nahm das Unheil seinen Lauf...

Mittlerweile war die Sonne schon weiter gewandert und das geschäftliche Treiben im Stamm nahm immer mehr seinen Lauf.
Keirou war gerade mit all den anderen Männer des Stammes von der Jagd wiedergekommen. Naja.. mit fast allen Männern des Stammes. Suluk fehlte mal wieder und Keirou konnte sich den Grund für seine Abwesenheit schon denken. Eine Frau.. jedoch nicht im romantischen Sinne, nein, für sowas schien sich Suluk garnicht zu interessieren. Es war seine kleine Schwester. Eine unglaubliche nervige Frau, wenn man Keirou fragte. Sie bildete sich warscheinlich etwas darauf ein das sie einigermaßen ansehnlich war. Aber trotzdem es machte Spaß sie zur Weißglut zu treiben. Vorallem da Suluk dann ebenfalls ausrastete. Nicht selten hatte es deswegen zwischen den beiden Rangeleien gegeben, insbesondere da Keirou genau wusste welche Knöpfe er bei den beiden drücken braucht.
Denn Suluk ging ganz anders als Keirou mit Neka um, er hütete sie wie ein rohes Ei und musste deswegen ein ums andere Mal einen Wutausbruch Neka´s ertragen. Wirklich zu stören schien ihn das jedoch nicht, immerhin fuhr er trotzdem auf die selbe Weise fort.
So ganz in Gedanken versunken führte Keirou sein Weg direkt zu Suluks Haus. Natürlich - er war nicht da. Und Neka auch nicht. ´Welch Überraschung´ dachte Keirou sarkastisch und streckte sich, ehe er die zwei erbeuteten Schildkrötenrobben, die er bis gerade eben noch über der Schulter getragen hatte, auf den Boden fallen lies und sich das schmerzende Handgelenk rieb.
Dieses Jahr war es viel Wärmer als normalerweise zu dieser Zeit und so kam es dass er nicht darauf geachtet hatte dass er auf einer Klippe stand. Doch durch das wärmebedingte Eisschmelzen war das Eis nicht mehr so hart wie normalerweise und ein Teil des Eises auf dem Keirou stand war weggebrochen. Keirou hatte Glück und fiel nach vorne, stütze sich jedoch mit der Hand ab.
Bei dem Gedanken daran verzog er angewidert das Gesicht. Pah, wie ein Frischling hatte er sich verhalten. Er sollte wirklich wieder mehr mit dem Kopf bei der Jagd sein und sein bisheriges Glück - oft auch Suluks Bändigerkräfte (auch wenn er sich dies niemals eingestehen würde) - nicht allzu selbstverständlich nehmen.
Er seufzte und suchte mit seinen Blicken den Horizont ab. Und tatsächlich, aus der Ferne sah er zwei Personen näher kommen die er eindeutig als Suluk und Neka identifizieren konnte und das obwohl er noch nur Schemen sah. Dies war jedoch nicht weiter verwunderlich, die bärenartige Gestalt von Suluk war kaum zu verwechseln und das Neka bei ihm war war - zumindestens für Keirou - schon klar.
Keirou wurde aus seinen Gedanken gerissen als auf einmal etwas an seinem Mantel zerrte. Nilak. Genervt versuchte er ihn wegzuscheuchen doch der sture Polarbärhund gab nicht auf. Bis Keirou schließlich nachgab und dem Tier einen Streifen Trockenfleisch zuwarf, den dieser auch sogleich gierig verschlang. Unglaublich! Dieses Tier hatte wirklich immer Hunger! Grinsend schüttelte er den Kopf und als er wieder auf sah waren Suluk und Neka nur noch wenige Meter von ihm entfernt. Keirou´s Grinsen wurde noch eine Spur breiter als er seinen besten Freund erblickte - wenn dies überhaupt noch möglich war.
"Heh! Killerwal! Sag bloß du hast dich deswegen vor der Jagd gedrückt." rief Keirou den beiden zu und sah ihn gespielt scheltend an. "Warte nur, das nächste mal Schleife ich dich höchst persönlich mit" Seine Augen blitzten schlemisch. Das war eine Überlegung wert, er könnte Suluk schon sehr früh morgens unsanft wecken und ihn dann verschleppen. Hah!
Nilak dagegen war, sobald er das Stück Trockenfleisch verschlungen hatte, auf Neka zugerannt und begrüßte sie nun stürmisch. Vielleicht gab es ja doch ein paar Streicheleinheiten oder sogar etwas zu Essen abzustauben?
Keirou dagegen veranlasste dies dazu Neka noch mehr zu ignorieren. Was fand dieser Kötter nur an ihr? "Heute Abend ist übrigens wieder eine Besprechung des Stammes. Ich hab allerdings noch keine Ahnung warum." Er sah sich nachdenklich um, doch dann entdeckte er Shila die mit einem Bündel Felle gerade an ihnen vorbeiging. "Heh Süße, ich hab mich verletzt. Du willst mich doch bestimmt heilen oder?" Er grinste vieldeutig und sah sie mit Dackelblick an.
Shila jedoch blieb stehen und atmete erst einmal tief durch ehe sie sich zu den Drei wandte. "Falls es dir noch nicht aufgefallen ist aber ich bin Bändigerin und keine Heilerin nur weil ich eine Frau bin!" So sehr ihr das Leben im Nordstamm auch sonst gefiel. Dieses Frauenfeindlichkeit war einfach nur unglaublich. Alle sahen ihr nur amüsiert zu wenn sie bändigte, als wenn sie ein Kind wäre das verbotener Weise Honig naschte, die Erwachsenen jedoch großzügigerweise darüber hinwegsahen und sich darüber amüsierten! "Gib es sonst noch irgendwas oder willst du mich nur weiter nerven?" fragte sie entnervt.

Keirou grummelte irgendetwas unverständliches als Neka ihm die Zunge rausstreckte. Pah, Nilak mochte sie bestimmt nur so sehr weil sie eine Frau war.. naja ein Mädchen. "Ja schon" erwiderte er dann an Suluk gewandt. "Aber das ist langweilig. die anderen nehmen das viel zu ernst pfff~" murrte Keirou weiter.
Doch als er einen Korb kassierte und Neka lachte warf er ihr einen bitterbösen Blick zu und ignorierte Shila erst einmal. Um Zeit zu schinden wandte er sich ert einmal wieder Suluk zu um seine frage zu beantworten. "Ja, die Jagd war gut und meine Hand... sagen wir mal so: Das Eis schmilzt dieses Jahr recht früh" gab er murrend zu und rieb sich noch einmal das Handgelenk das ihn schmerzlich an den Unfall erinnerte. Dan kam ihm plötzlich eine Idee.
"Aaaaber.." begann er grinsend und drehte sich zu Neka. "Du bist eine Heilerin. Möchtest du liebste Neka mich nicht verarzten??" Er hob beide Augenbrauen und sah sie mit schief gelegtem Kopf an. Er wusste dass sie das bestimmt nicht machen würde und das er gleich Ärger mit Suluk bekommen würde aber hey! sie hatte eben gelacht, da musste er sich jawohl noch rächen und sie wenigsten heute noch einmal ärgern. Dass ihre Heilfähigkeiten jedoch nicht wirklich funktionierten wusste er nicht. Woher auch? Ihn interessierte dieser ganze Magiekram herzlich wenig. Klar er wusste wer es konnte und auch ungefähr was sie konnten aber der Rest. Er würde es eh nie können also wieso bitte Interesse Heucheln?

Keirou grinste breit und sah Suluk herausfordernt an. Es machte ihm höllischen Spaß ihn zu ärgern. Aber auch er war verwundert dass Neka ihn tatsächlich heilen wollte. Er hatte eigentlich damit gerechnet dass sie sich sträuben würde oder zumindestens einen Aufstand ehe sie es tat. Aber so? Irgendwie verwirrte und beunruhigte ihn das.
Doch als Neka begang das Wasser zu bändigen folgte seine Augen gespannt dem Wasser. Irgendwie wäre es ja schon toll bändigen zu können.. Ganz in Gedanken versunken zuckte er zusammen als das Wasser auf einmal auf dem Boden aufplatschte und Neka ihn anfuhr. Verwirrt sah er sie an. Irgendwie hat das den sonst so coolen Keirou aus dem concept gebracht. Es dauerte einige Sekunden ehe er sich wieder gefangen hatte und wollte schon einen entsprechenden Spruch loslassen als er Suluks Gesicht sah. Sein mund öffnete sich.. und schloss sich wieder. Er liebte es zwar ihn zu ärgern aber.. er wusste das es eine grenze gab. Naja zumindestens meistens. "Vielleicht bin ich ja einfach nur zu merkwürdig. Oder individuell. Oder perfekt" Er grinste breit und zwinkerte Neka zu. ein verzeifelter Versuch die Stimmung aufzulockern.
Shila, die die Szene bisher nur beobachtet hatte, schnaubte nur bei Keirou´s letzten Worten. "Bei uns ist heilen sowieso nur eine seltene Gabe. Ich verstehe nicht warum es hier alle Frauen können MÜSSEN"

Shila zuckte mit den Schultern. "Manchmal muss man alte Traditionen um des fortschritts Willen aufgeben. Außerdem gibt es jawohl genügend Beweise dass auch Frauen bändigen können. Besser wohl als manche Männer" sie hob nur eine Augenbraue. "Zu den Geistern sage ich mal lieber nichts.." Ihre haltung zu den Geistern war nicht sonderlich positiv. Die geister hatten damals ihren Stamm nicht geschützt als sie überfallen wurden. Sie hatten noch nicht einmal ihr ungeborenes Kind beschützt. Warum also sollte sie noch hoffen dass die geister ihr helfen würden? Das schlimmste war bereits geschehen.
Sie betrachtete sie Szene amüsiert als Suluk versuchte sich gegen seine Schwester durchzusetzen. die kleine gefiel ihr, sie lies sich zumindestens nicht so schnell von Männern einschüchtern wie viele andere.
als antworte lies Shila nur eine kleine Kugel Wasser um ihre Hand fliegen. "Ja, ich kann Wasserbändigen und ich wurde auch dazu ausgebildet "richtig2 wasser zu bändigen. Also mit Wasser zu kämpfen. Bevor ihr irgendetwas sagt2 sie warf Keirou und suluk einen kurzen Blick zu. "Aber nicht alle bei uns können bändigen. Keiner weiß wieso manche es können und manche nciht. Fest steht nur dass es nichts mit Frau oder Mann zutun hat. Das eine Jahr gibt es mehr Männer, das andere mehr frauen. Das gleicht sich aus. Heiler gibt es bei uns nur selten. (Und ja bei usn gibt es auch männliche Heiler")

Keirou und Shila sahen sich einen Moment lang verwirrt an. Dann seufzte Keirou und fuhr sich durch die Haare. Jaja typisch Suluk. und er konnte sich auch gut vorstellen wie das Gespräch der beiden nun ablaufen würde. Vorallem als die Stimmen lauter wurden und Suluk schließlich , Neka hinter sich herziehend, an ihnen vorbei lief. "Jaja, wir sehen uns ja eh spätestens heut Abend"
Shila schüttelte den Kopf und verschwand. Das war so typisch.

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Abends

Schließlich wurde es Abend. Doch anstatt das sich langsam schläfrige Stille über die Stadt legte herrschte ein eifriges Summen. Obwohl es noch einige Minuten bis zur Besprechung war, war die Halle der Krieger schon fast vollständig gefüllt. Jeder war gespannt darauf zu hören was nun wirklich "die große Sache" war wegen der solch eine Versammlung einberufen worden war. Natürich kursierten eifrig gerüchte, aber eines war unglaubwürdiger als das andere. Auch Keirou war neugierig zu erfahren um was es sich jetzt letzendlich handelte. Gespannt saß er relativ in der Mitte und hielt - natürlich - einen Platz für Suluk frei. Er brauchte ja wen um während der langweiligen Ankündigungen zu lästern.


Shila stattdessen baute Frust ab. Sie stand gerade auf einem Stein im seichten Wasser und wärmte sich mit verschiedenen Übungen auf. Dies war das beste um ihren Frust loszuwerden. Sie würde zwar nie aktzeptiert werden egal wie gut sie war, aber es machte ihr Spaß. Und langsam wurde sie auch ruhiger. Zwar donnerte noch ein paar mal Wasserkugeln oder gar Eispfeile auf eine nahegelegende felswand aber es wurde stetig weniger und langsam widmete sie sich den Figuren die mehr konzentration erforderten.

Shila war so konzentriert gewesen dass sie nun zusammenzuckte und die Figur die sie gerade aus Wasser formte ein stück herabfiel. Im letzten Moment fing sie sich jedoch und leitete das Wasser, das ihr sonst auf den Kopf gefallen wäre um in den "See". Erst dann drehte sie sich zu dem Mädchen um. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht als sie das Mädchen - ... Neka? - von heute Nachmittag wieder erkannte. "Nein, natürlich nicht. Aber sag hat dein Bruder dich einfach so gehen lassen oder musstest du dich davonschleichen?" Sie zwinkerte ihr zu und kam ihr dann durch das seichte Wasser entgegen gewatet. "Und wieso bist du nun hier?" Ob sie wohl hier war um Wasserbändigen zu lernen? Shila musterte Neka einen Moment lang nachdenklich. sie hätte nicht gedacht dass sich das mal eine Frau aus dem Nordstamm trauen würde. Andererseits hatte sie auch noch nie eine gesehen die nicht mehr heilen konnte. Für die Frauen hier musste das ein schreckliches Gefühl sein. Immerhin war es gewissermaßen das einzige wozu sie nützlich waren außer Haushalt und Kinder kriegen.
Shila streckte sich kurz und setzte sich dann auf einen anderen Stein, Neka gegenüber.

Keirou sah Suluk einen Moment lang nach. Er zögerte noch. Natürlich die Feuernation hatte viele Familien zerstört, vielleicht auch seine. Wieso sollte er sich deshalb auf so eine gefährliche Mission stürzen. Andererseits - es gab nichts was ihn hier noch hielt? Und er konnte Suluk ja auch kaum alleine gehen lassen und sich hier verkriechen. Und er würde endlich mal etwas anderes als das ganze Eis und Wasser sehen! Enthusiastisch stand Keirou auf und folgte einer Gruppe in einen Hinterraum. Dort angekommen schlug er Suluk erstmal auf die Schulter. "Dachtest du echt ich lass dich alleine Spaß haben killerwal? Nenene einfach ohne mich gehen. Jaja gibs zu du wolltest nur eindruck bei den Frauen machen weil du sofort gegangen bist. Du bist mir ein Schlingel!" Keirou verzog einen Moment lang gespielt nachdenklich das Gesicht. "... die Idee hätte glatt von mir stammen können."
Es dauerte noch einige Momente bis der Strom der Krieger und Bändiger aufhörte und sich die Halle des Tores erst einmal schloss. Nun fing der Häuptling endlich wieder an zu sprechen und rückte endlich mit einigen Details das Auftrags heraus. Und sofort herrschte wieder Ruhe.
Sobald das Häuptling jedoch verschwand setzte erneut ein summen zwischen den Kriegern ein. Die Lage musste wirklich Ernst sein wenn sie so schnell losziehen mussten. Noch nicht einmal ein Tag. Das hieße groß Zeit für Verabschiedungen würde es nicht geben, immerhin mussten die Krieger diese Nacht alles zuhause klären und morgen müssten schon in den frühen Morgenstunden die Schiffe vorbereitet werden. Verpflegung, Waffen, Habseligkeiten. All dies müsste unter der Trauer der Angehörigen aufs Schiff gefrachtet werden und dann kam der schlimmste Moment von allen. Die letzten Momente des Abschieds.
In solchen Momenten war Keirou immer froh gewesen hier keine Verwandten oder engere Freunde außer Suluk zu haben. Und die Missionen auf die sie sich bisher begeben hatten waren bisher weitaus keine großen gewesen. Und natürlich garnicht erst mit diesem zu vergleichen. Keirou hatte das Gefühl dass es diese Nacht schon ziemlich früh still sein würde in der stadt. Jeder würde die letzten Momente mit seinen Lieben zuhause voll auskosten wollen während einige der hierbleibenden Krieger wohl schon einmal das nötigste auf die Schiffe schaffen würden damit sie morgen Mittag auslaufen könnten. Zehn Schiffe beladen.. das war weiß gott keine Kleinigkeit!
Während er so nachdachte folgte er automatisch dem Strom der Krieger aus der Halle hinaus. wie erwartet begaben sich die meisten möglichst schnell zu ihren Familien während Keirou noch einen Moment bei Suluk stehen blieb. "Und? wie willst du es deiner Mutter beibringen... und Neka?" fragte er vorsichtig und sah seinen besten Freund besorgt an. Suluks Mutter hatte schon ihren ehemann verloren und nun sollte ihr Sohn auf so eine gefährliche Mission ziehen. Und auch Neka würde trotz des Streites nicht glücklich sein ihren Bruder ziehen zu lassen. Vorallem nach den kürzlichen ereignissen!

Shila musste lachen. "Natürlich, wenn du willst" Sie streckte sich erneut und begann dann erneut mit einigen Übungen und führte ihre vorführung dann ncoh bis spät in die Nacht fort. Es gefiel ihr endlich mal wieder jemanden zu zeigen was sie konnte und vorallem gefiel ihr die Begeisterung in den Augen des jüngeren Mädchens.

Keirou lachte und klopfte Suluk auf den Rücken. "Gut, wenn es dich so sehr stört mach ich es. Aber... erst brauch ich einen neuen Spitznamen" Er schweig einen Moment und rieb sich nachdenklich das Kinn. "Mist.. ich glaube alles was mir einfällt wirst du noch schlimmer finden als ´Das was ich nicht sagen darf´" Er grinste breit, schwieg jedoch bei seiner weiteren Bemerkung.
Zumindestens bis sie den Saal verließen. "Ja.. soetwas in der Richtung habe ich mir schon gedacht. Na dann... bis morgen!"

( /\ sinnloser Antwortpost ist sinnlos)

Keirou erschien erst ziemlich spät bei den Schiffen. Auch er hatte unruhig geschlafen und erst in den frühen Morgenstunden Schlaf gefunden. So kam es dass er gerade erst eintruddelte als die Krieger nach vorne gerufen wurden. So unauffällig wie möglich quetschte er sich dazu. Gerade wollte er Suluk etwas zuraunen als er das Gesicht seines Freundes sah. Sein Mund öffnete sich und schloss sich wieder ohne etwas gesagt zu haben. Keirous Blick folte dem von Suluk und zum ersten Mal schweifte sein Blick in die unten wartende Menge. die meisten Gesichter blendete er aus. Er wollte ihren kummer nicht sehen, aber Suluks Familie konnte er nicht ausblenden. Erstens weil ihr Kummer Suluk solchen Kummer bereitete und Zweitens weil er sie sogut kannte. Immerhin sah er Suluk fast jeden Tag und somit eigentlich auch seine Familie.
Unruhig und in gewisser Weise nervös verzog er das Gesicht und wartete darauf dass dieser unangenehme Moment endlich vorbei ging. Schließlich beendete Rukanu seine Rede und die Gruppe löste sich langsam wieder auf. Es stellte sich heraus dass einige eingeweihte das Fest nach der Besprechung vorbereitet hatten. Keirou begab sich mit gespaltenen Gefühlen von dem Podest hinunter und langsam in Richtung Festhalle. Einerseits freute er sich darauf. Er liebte Feste und natürlich freute er sich besonders auf die Aufmerksamkeit und das gefeiert werden als Held - vorallem natürlich von Weiblicher Seite. Naja eigentlich fast nur von weiblicher Seite. Aber andererseits irgendwie würde die Stimmung gezwungen sein, denn ihnen allen würde immer wieder der Abschiedsschmerz in Erinnerung gerufen werden.
Nilak hatte sich in der zwischenzeit kaum das Suluk auf dem Podest verschwunden war seinen Weg durch die Menge gebahnt. Genau zu Neka. Natürlich. Aber entgegen seiner Erwartung begrüßte das Mädchen den jungen Polarbärhund nicht so erfreut und stürmisch wie er gedacht hatte. Verwirrt musterte er sie mit schiefgelegtem Kopf.
Keirou und Suluk dagegen wurden Zeuge eines Streites da sie ziemlich am Rand der Menge gingen. Diese Shila und irgendein Ranghöherer Krieger stritten sich. Neugierig lauschte Keirou dem Gespräch.
"Wieso sollte ich nicht mitkommen?? Nanukk hat sich die Hand gebrochen und kann nicht bändigen! und ich weiß das ihr mindestens zwanzig bändiger braucht um die Schiffe sicher nach Ba sing Se zu lenken! Warum sollte ich also nicht gehen?? Ihun du weißt das ich bändigen kann." "Das ändert aber nichts an der Tatsache dass du eine Frau bist Shila! Und das weißt du ganz genau. Wie glaubst du werden bitte die anderen reagieren wenn du mitkommst??"
Keirou hatte dem Gespräch bisher schweigend gelauscht, doch nun fuhr er erstaunt dazwischen. "Waaas? DU willst mitkommen??" Shila fuhr entnervt herum. "Na toll. Noch so einer das hat mir gerade noch gefehlt." Sie rollte mit den Augen. Ignorierte Keirou aber ansonsten. "Ihr könnt es euch nicht erlauben noch mehr Bändiger weg zu lassen. Und hier bin ich eh nicht erwünscht! Warum also nicht? Und sag mir nicht nochmal weil ich eine Frau bin! " Ihun seufzte. "Gut, ich kann dich eh nicht davon abhalten denk ich oder?? Aber du regelst das mit der Besatzung deines Schiffes! du kommst ins zehnte, dort wo Nanukk war!"
Keirou schüttelte schließlich nur den Kopf und seufzte leise ehe er sich schließlich von Suluks Seite trennte. So gerne er seinen Freund auch hatte. Bei dieser Abschiedsszene die noch folgen würde wollte er sicher nicht dabei sein und er wollte auch nicht derjenige sein der Neka und Suluks Mutter erklären musste wie und warum und alles.

Schließlich fanden auch das Fest und die Beladung der Schiffe ein Ende und es war letztendlich Zeit aufzubrechen. Anders als die meisten stand Keirou nicht an der Reeling um noch einmal einen letzten Blick auf die Heimat zu werfen. Im lagen Abschiede nicht, am Einfachsten war es für ihn soetwas zu verdrängen. Seufztend machte er sich daran jegliche Arbeiten auf dem Schiff zu verrichten die er finden konnte.
Shila dagegen war damit beschäftigt mit anderen Wasserbändigern die Schiffe aus dem Hafen und durch die Eisberge und Eisschollen zu lenken und schließlichs aufs offene Meer wo die Segel gesetzt wurden und die Schiffe langsam aber stetig von ganz alleine Fahrt aufnahmen. Immer wieder warf sie einen blick zurück auf die Stadt die nun schon 6 Jahre lang ihr zuhause gewesen war und mit der sie positive wie negative Erinnerungen verband. Ihre Entscheidung mitzufahren war spontan gewesen. Sehr spontan. Und sie wusste dass sie wo sie Ihun einmal gefragt hatte nicht mehr zurück konnte. Sie hätte sich auf ewig blamiert. Ob sie diese entscheidung jemals bereuen würde wusste sie nicht. Aber ändern konnte sie daran nun wohl auch nichts mehr.
Während alle ihren gedanken nachhingen wanderte die Sonne immer weiter über den Himmel und schließlich als sich die sonne bereits dem Horizont annäherte hatten sie auch die allerletzen eisschollen hinter sich gelassen. Ab und an konnte man am Horizont sogar grüne Inseln erkennen.
Shila stand an der Reeling und betrachtete die grünen Farbkleckse lächelnd. endlich wieder etwas anderes als nur Eis. Ihr alter Stamm hatte relativ nah an der Eistundra gelebt und sie hatte selbst dieses wenige grün sehr vermisst.
Keirou hatte sich während dessen auf die Suche nach Nilak gemacht, der vor wenigen Minuten eifrig schnüffelnd im Vorratsraum verschwunden war. Und das gerade dann wo sie auf einem anderen schiff die Pläne holen waren. Keirou konnte sich schon denken was er dort suchte. Er konnte nur hoffen dass er noch rechtzeitig kam, er hatte keine lust den anderen zu erklären warum ein Teil der Vorräte auf dem Boden verstreut lag. Doch als er in dem Raum ankam musste er überrascht feststellen dass Nilak nichts von all den verlockenden Speisen angerührt hatte sondern mit dem Stummelschwanz wedelnd in einer Ecke stand. ´Vielleicht hatte er ja nur einen verirrten Polarhamster gefunden?´ überlegte Keirou und trat zu Nilak und lugte um die Ecke. Doch anstatt das erwartete vorzufinden erkannte er - Neka! "Neka! ... sag mir bitte dass das nur ein Scherz ist oder ich träume. Verdammt! Was tust du hier?!?! Das ist kein Spaß! Was denkst du was - ...." er stockte einen Moment während er eindringlich auf sie einflüsterte. "Und was meinst du bitte wie suluk reagieren wird?! Was hast du dir bloß dabei gedacht?!?!?!" Verzweifelt trat er gegen ein Fass voller getrocknetem Fleisch, bereute es jedoch als seine Zehen sofort anfingen zu schmerzen. "Ich-.."
"Keirou! Warum hast du hier eben so rumgeschrien! Ich dachte wer weiß was wäre geschehen!" murrte Shila die gerade durch die luke in den Raum kletterte und zu Keirou ging. "Was ist denn - ... Oh" Ihr Blick war auf Neka gefallen.

Am Ende dieser Diskussion seufzte Keirou nur ergeben. "Ich schätze wir können eh nichts mehr dagegen machen. Umkehre können wir ja kaum." Er verzog einen Moment lang dass Gesicht ehe er fortfuhr. "Aber ich werde bestimmt nicht derjenige sein der Suluk beibringt dass seine kleine Schwester hier auf den Schiffen ist. Das kannst du schön alleine ausbaden"
Plötzlich hörte er Gerumpel über ihren Köpfen und bald darauf Schritte und Anweisungen. Keirou und Shila sahen sich einen Moment lang verwirrt an. Dann fasste Keirou einen Entschluss. Er stand auf. "Ich geh mal gucken was da oben los ist." Und schon wenig später verschwand er durch die Luke. Kurz darauf jedoch erschien sein Kopf wieder in der Luke. "Es sind Piraten! Sie greifen uns an!" brüllte er den beiden nur zu, dann verschwand er auf zu seinem Schiff.

Shila sprang sofort auf und wollte ihm schon aufs Deck folgen als sie sich an Neka erinnerte. Einen Moment zögerte sie, dann blieb sie stehen. Dann seufzte sie und drehte sich zu Neka um. "Bleib in meiner Nähe, immerhin will ich nicht die einzige Frau hier sein die Wasser bändigen kann" Sie grinste leicht und kletterte dann die Leiter zur Luke nach oben um einen Blick auf das Deck zu werfen. Was sie dort sah erschreckte sie zutiefst. Anstatt ein oder zwei "harmlose" Piratenschiffe sah sie eine ganze Flotte! Und zu alle dem auch noch hoch ausgerüstet. Schnell kletterte Shila die letzten Stufen zum Deck hoch. sie vertraute darauf dass Neka ihr folgte. Besser sie war in ihrer Nähe. Unter deck würde niemand bemerken wenn ihr was passierte!
In diesem Moment prasselten schon Feuergeschosse und Kanonen auf das Deck herab und die Piraten machten sich bereit dass Schiff zu kapern in dem sie Enterhaken rüberschossen. Zusammen mit einigen anderen Bändigern versuchte sie die Geschosse aufzuhalten. aber es waren einfach zu viele!

Dort an Deck entdeckte Keirou dann Suluk der wie ein Bär kämpfte. Doch ein Hammer raste auf seinen Kopf zu. "Man Suluk! Den mutigen Held kannst du auch später doch spielen du Weiberheld" Er grinste trotz der Situation breit und folgte ihm hinter die Fässer. Doch bevor sie wirklich Reden konnten wollte Suluk schon wieder mitten auf das Deck stürmen. Im letzten Moment konnte Keirou ihn aufhalten und ihn daran hintern laut loszuschreien. "Verdammt Suluk!" flüsterte er eindringlich. "Auch wenn das eben nicht so rüberkam, aber das war durchaus ernst gemeint! Es nützt ihnen nichts wenn du dich blindlings in den Tod stürzt!" flüsterte Keirou eindringlich auf seinen besten Freund ein, dann schüttelte er den Kopf. "Man, willst du ernsthaft das ruhige Pläne schmieden und sachliche Denken mir überlassen?? Ich meine mir?! Das ist normalerweise dein Part!" Er zog den benommenen Suluk auf ein Kanu und half ihm es zu Wasser zu lassen.

In diesem Moment gelangte ein brennendes Geschoss durch ihre Barriere und schlug genau im Segel ein. Dieses fing natürlich sofort an zu brennen. Und Neka stand darunter! sie hörte Nekas Schrei als die ersten Teile des Masts herabfielen. Schon beinahe Reflexartig führte die junge Frau die bekannten Bewegungen aus und eine Flutwelle ergoss sich über den Mast und somit auch Neka.
doch mittlerweile war dieser Brand nicht mehr einzige! Beinahe das ganze Schiff brannte und nun hatten es die Piraten geschafft auf ihr Schiff zu gelangen. Blindlings stieß sie Neka durch die Brände auf die Reeling zu. In diesem Moment entdeckte sie Suluk mit einem anderen Kerl in einem Kanu. Oder zumindestens hoffte sie dass er das war! Naja sie waren aufjedenfall vom Wasserstamm!
"Neka los vertrau mir! Spring! Spring einfach!" In diesem Moment jedoch schoss ein Pfeil an Shilas ohr vorbei. Entschlossen schubste Shila Neka kurzerhand von Bord und Nilak der den beiden gefolgt war gleich hinterher. Mithilfe einer weitere Flutwelle lies sie die beiden fast komplett an das Boot treiben. Schnell stieg sie auf die Reeling.
Mittlerweile waren die Piraten jedoch direkt hinter ihr und sie hatte keine Zeit mehr auch für sich eine geeignete Strömung zu erschaffen. Noch bevor sie sich jedoch etwas anderer überlegen konnte griff sie ein Pirat an. Bei dem Versuch den Schwerthieb mit einer Wasserkugel abzufangen verlor sie jedoch das Gleichgewicht und fiel ins wasser.
sie konnte nur hoffen dass die Strömung sie retten würde oder ein anderer Bändiger ihr helfen würde! Falls noch einer lebte!

Der eher praktisch veranlagte Keirou machte sich über all dies keine Gedanken. Zumindestens jetzt noch nicht. Was für ihn zählte war ersteinmal zu überleben. dann konnte man noch immer wilde verschwörungstheorien spinnen. Auf einmal hörte auch er den Schrei und schrakte zusammen. Verdammt! Er hatte total vergessen das Neka noch auf dem anderen Boot war! Er bemerkte im ersten Moment garnicht das Suluk mit ihm sprach. Er löste sich erst aus seiner Erstarrung als Suluk über Board sprang. Dieser Idiot! Er hätte auf ihn aufpassen müssen! Keirou rannte zur reeling als er Suluk sicher auf Eis stehen sah. Einen Moment lang starrte Keirou das Gebilde nur fassungslos an dann schlug er sich mit der Hand an den Kopf. Verdammt! Wieso vergaß er nur immer wieder diesen Bändigerkram?? Er wäre vor Schreck fast gestorben!
Als er sich wieder gefasst hatte machte sich Keirou schnell daran das Kanu nun endgültig zu Wasser zu lassen und zu Suluk zu paddeln der gerade dabei war Neka und Shila auf sein Eisschollendingens zu ziehen. Dort angekommen zog er Shila und Neka schnell zu ihm ins Kanu, doch Suluk machte keine Anstalten ihnen zu folgen. "Verdamt Suluk! Jetzt komm, wie oft soll ich es heute noch sagen! Versuch nicht den Helden zu spielen!" Doch bevor Keirou noch irgendwas unternehmen konnte wurde das Kanu aufeinmal abgetrieben. Immer diese verdammte Wasserbändigerei!
Plötzlich wurde Suluk von irgendso einem Wasserding zu ihnen aufs Kanu gezogen. Shila warf Neka einen beeindruckten Blick zu. sie hatte schnell gelernt. Und vor allem ganz alleine. sie fasste sich noch einen moment lang dann stand sie auf und lies ihr Kanu immer schneller von den Piratenschiffen wegtreiben. die Piraten blieben jedoch nicht untätig und sie und dieser grauhaarige der Neka zuvor verfolgt hatte eilten auf ihr Schiff zurück und wollten sie scheinbar verfolgen!
Doch bevor sie sich in Reichweite ihrer Kanonen befanden führte sie noch einige einzelne Bewegungen aus und erschuff mithilfe einiger Eisspeere ein klaffendes Loch im Rumpf des Schiffes, das scheinbar das Hauptschiff war. Um auch wirklich sicher zu sein dass sie ihnen zumindestens in naheliegender Zeit nicht folgen konnte lies Shila den Mast des großen brennenden Hauptsegels brechen und somit auf das vorbeimanövrierende Piratenschiff fallen. Die Flammen schossen sofort auf das Holzschiff und das Segel über. Erschöpft seufzte Shila und lies sich wieder ins Kanu fallen. Damit würden sie hoffentlich noch etwas zutun haben!


Mithilfe ihrer Bändigerkräfte und nicht zuletzt dem zerstörten schiff der Piraten schafften sie es einen gewissen Vorsprung vor den Piraten zu erlangen und so näherte ihr Kanu sich schon bald erneut dem Festland. Falls der Wind nun nicht sehr günstig für de Piraten sein würde, würden sie sie nicht mehr einholen können. Zumindestens wenn alles glatt lief. Gemeinsam steuerten Suluk und Shila (und Neka?) eine versteckte Bucht an, umgeben von Bergen. Vorsichtig manövrierten die beiden ihr Kanu durch einen engen Spalt zwischen zwei Felswänden, die den Eingang zur Bucht frankierten. Selbst für sie mit einem Kanu und ihren Bändigerkräften war es kein leichtes Unterfangen, denn auch Unterwasser schien es einige spitze Felsen zu geben. Nur allzu leicht würde eine kräftige Welle ihr Kanu dagegen schlagen und somit zerschlagen lassen.
Doch schließlich gelang es ihnen das Sandstrandartige Ufer zu erreichen. Keirou wunderte sich bei dem Anblick über den merkwürdigen bräunlichen Sand und noch mehr über die Wälder die sich zwischen den Bergen erstreckten. Verwirrt und froh endlich wieder Boden unter den Füßen zu haben lies er sich auf einem stein nieder. "Gut... weiß einer wo wir jetzt sind?!" "Naja.. ich schätze, oder hoffe zumindestens in einem Teil des Erdkönigreichs das noch nicht von der Feuernation eingenommen wurde. Ansonsten haben wir ein großes Problem und das kannst du nicht einfach mit irgendeinem dummen Witz vernichten..." antworte die schlecht gelaunte udn erschöpfte Shila zynisch.

Keirou musterte seinen Freund während des Weges über besorgt. Natürlich gab er nicht zu wie schlimm die Verletzung war. Das würde Keirou schließlich auch nicht - zumindestens nicht im Moment. Aber er - und warscheinlich auch jeder andere - konnte Suluk ansehen wie viele Schmerzen Er hatte. Da konnte er sich noch so viel Mühe geben diese zu verbergen. Aber keiner von ihnen traute sich etwas zu sagen. Immrhin war auch Suluk derjenige der sie immer mehr zur Eile anstrie obwohl er verletzt war. Ihnen allen lag die Angst im Nacken obwohl sie noch nicht wirklich realisiert hatten was da geschehen war.
Schweigend und nur durch Gelegentliches grummeln von Suluk durchbrochen liefen sie einige Zeit lang durch den Wald bis sie schließlich eine Wiese erreichten, die halbwegs versteckt hinter einer Felswand lag. Auf dem Boden lagen vereinzelt weiße haarbüschel, aber darum kümmerte sich im Moment niemand. Als Suluk jedoch keine Anstalten machte langsamer zu werden oder gar anzuhalten, stellte sich ihm Shila in den Weg. "Jetzt bleib endlich mal stehen! Wir machen hier jetzt eine Pause! Du bist verletzt und auch wir sind erschöpft! Es hilft nichts wenn wir uns hier in diesem Wald verlaufen und uns die Piraten schließlich doch völlig entkräftet finden. Hier werden wir ersteinmal sicherer sein!" sie holte tief Luft. "Und nein du haust jetzt nicht ab, du zeigst uns jetzt endlich deine Wunde! Und jetzt sag nicht schon wieder dass es halb so schlimm ist." schloss sie endlich, nachdem sie ihm so gut wie keine Möglichkeit gelassen hatte zu antworten oder sich sogar zu wehren und zu widersetzen. Seine Überraschung und Erschöpfung ausnutzend bugsierte sie ihn schnell auf einen Felsen und versuchte versuchte ihn mit vorsichtigem Drücken dazu zu bewegen sich zu setzen. Was ehrlich gesagt nicht wirklich was nützte. Also hoffte sie einfach dass er nun endlich freiwillig nachgeben würde.


Keirou war erleichtert über die Pause und setzte sich Suluk gegenüber auf einen Baumstamm und musterte einen moment lang bewundernt die Wiese. Soe viel grün und so viele Pflanzen auf einmal! Aber nun war er ersteinmal wichtiger nach den Verletzungen zu sehen. Eines seiner Beine tat weh, er musste es sich wohl bei der flucht irgendwo eingeklemmt haben, aber soweit er es beurteilen konnte war es nicht weiter verletzt. Einzig und alleine seine Hand bereitete ihm sorgen. In der ganzen Aufregung hatte er vergessen zu einem Heiler zu gehen und sie heilen zu lassen. Vorallem da sie nicht einal mehr sehr weh getan hatte. Aber nun - nach der schlechten Behandlung der letzten Stunden kein Wunder. Kei rieb sich sein Handgelenk und musterte Suluk dabei. Hoffentlich wussten die beiden Frauen trotz allem etwas über Heilung. Keirou hatte zwar wie alle Krieger eine grobe Ausbildung des Heilens erfahren, aber er war nie sonderlich interessiert gewesen und hatte nie viel anderes getan als die Heilerinnen im Nebenraum zu beobachten.
Irgendwann dauerte es ihm zu lange. Er hasste dieses untätige Herumsitzen! Außerdem knurrte sein Magen und er hatte am Rande der Wiese einen Busch gesehen der ähnliche Beeren trug wie einen den Keirou schonmal am Rande des Südpols gesehen und gegessen hatte. Hungrig probierte er ein paar.

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